Ablauf |
- 0.) Einleitung
- 1.) (kurze) Vorgeschichte
- 2.) WISO
- 3.) Form und Inhalt
- 4.) Vergleich
(T)Euro
- 5.) Thesen
Dieser Vortrag
wurde gehalten am 2. Juni 2002 im Seminar "Servicesendungen" an der
Bauhaus-Universität Weimar.
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0.)
Einleitung |
"Es
ist sicher nicht leicht, schwierigste wirtschaftliche Zusammenhänge auf den
Punkt zu bringen, allgemein verständlich aufzuarbeiten und anschaulich zu
'verkaufen'."
(Passauer Neue Presse, 9. November 1985)
"Es
wäre also eigentlich zu erwarten, daß die Wirtschaftsberichterstattung
im Fernsehen hohe Einschaltquoten erreichte, besonders argwöhnisch kontrolliert
würde und heftig umstritten wäre."
(Günther Behrens, 1979)
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1.)
(kurze) Vorgeschichte |
- 1963: erstes
Wirtschaftsmagazin: "Der Markt. Wirtschaft für jedermann", ARD
- 1966: "Bilanz"
im ZDF
- 1975: "Plusminus",
ARD
- 1975: Einstellung
"Der Markt" zugunsten des mit "Bilanz" konkurrierenden "Plusminus"
- 1985: "WISO"
im ZDF
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2.)
WISO |
- seit 1985 im ZDF
- Sendezeiten:
montags, 21.15 bis 21.45, später donnerstags, 21.15 bis 21.45, seit 5 Jahren
montags, 19.25 bis 20.15 (mit Werbeunterbrechung)
- Eigenproduktion,
einige Beiträge Auftragsarbeiten
- thematische
Ausrichtung: für Wirtschafts- und Verbraucherthemen-Interessierte, die
nicht den Wirtschaftsteil einer Tageszeitung lesen, höherer Anteil ältere
Zuschauer,
Anteil der jüngeren Zuschauer wächst aber kontinuierlich
- feste Kategorien:
Expertenthema, Trend, Strichprobe, Preisduell, WISO Tipp, Tacker, das Allerletzte
- Feedback:
pro Woche im Schnitt: 30.000 Faxabrufe, 2.000 Emails, 2.000 Briefe,
1.500 Anrufe
- Mitarbeiter:
16 Redakteure, 3 Sekretärinnen, durchschnittlich drei bis vier Mitarbeiter
pro Beitrag, 30 bis 40 pro Sendung
- Begleitmaterialien:
Faxabruf, Webseite, Heft, Monats-CD, Bücher, Bookware = Software mit Fachbuch,
WISO-Steuerbrief
- Materialien größtenteils
erstellt von WISO-Redakteuren und freien Mitarbeitern in der Freizeit im
Rahmen genehmigter Nebentätigkeiten
durchschn.
Bindungsrate (1996) |
14+
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14-39
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50+
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Frauen
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Männer
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26,65%
|
9.77%
|
29,45%
|
28,12%
|
24,75%
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Quote
(27.5.02) |
3+
|
3+
|
14-49
|
14-49
|
3,06
|
12,3%
|
0,71
|
7,5%
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3.)
Form und Inhalt |
- Darstellung von
Superlativen (Großanlagen, Fassaden, Jets)
- Geld oft fallend
oder als Scheine gefächert
- "Stichwortästhetik"
- Dynamik
durch ständig bewegte Bilder und Schnitttechnik
- Veranschaulichung
von komplexen Phänomenen durch Grafiken
- Suggestion der
"Augenzeugenillusion" (Zuschauer als Zeuge des Realen)
- Sprecherstimmen
zwischen erklärend und investigativ
- Interviewpartner
- Experten, Opfer, das "Volk"
- Vermittlung der
Gefährdung des Zuschauers
- Merchandising-Produkte
(Software, Bücher, Magazine)
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4.)
Vergleich (T)Euro |
- Einbindung von
Wirtschafts-Verbraucherthemen in "fremdes" Umfeld wie Morgen-, Lifestyle-
und Reportage-Magazine
- WISO versucht,
die angebliche Preissteigerung so weit wie möglich zu entkräften
- RTL Extra
überführt die Täter mit versteckter Kamera - häufig ausländischer
Akzent
- ARD Morgenmagazin
berichtet über die schlauen Lebensmitteldiscounter als positives Beispiel
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5.)
Thesen |
- Reine Wirtschaftsmagazine
sind zu eintönig für den Konsumenten - es werden zunehmend Mischformate
wie Morgenmagazine und Reportagesendungen bevorzugt.
- Wirtschaftsmagazine
sind erstaunlich unpolitisch.
- Wirtschaftsmagazine
"leiden" unter der Nicht-Darstellbarkeit des Inhaltes und verfallen
oft in merkwürdige Zoom-Orgien und Kamerafahrten.
- Wirtschafts-Themen
eignen sich gut, um Reportage-Magazine mit einem Service-Bereich zu erweitern.
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Quellen |
- Zubayr, Camille
(1996): "Der treue Zuschauer?", München (Reinh. Fischer Verlag)
- BEHRENS, Günter:
"Eine Programmsparte im Schatten. Wirtschaftsmagazine im Fernsehen"
in KREUZER, Helmut (Hrsg.) (1979): "Fernsehsendungen und ihre Formen",
Stuttgart (Philipp Reclam jun.)
- offizielle Webseite
"WISO": http://www.zdf.de/ratgeber/WISO/index.html
[Stand: 1.6.2002]
- "25 Jahre
plusminus": http://www.das-erste.de/plusminus/25default.asp
[Stand: 1.6.2002]
- Aufzeichnung "WISO"
(ZDF) vom 27.5.2002
- Aufzeichnung "RTL
Extra" (RTL) vom 27.5.2002
- Aufzeichnung "ARD
Morgenmagazin" (ARD) vom 28.5.2002
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Vortragender |
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