Ablauf |
- 0.) Einleitung
- 1.) Historisches:
Märkte und Hierarchien
- 2.) Märkte,
Hierarchien und Netzwerke
- 3.) Film-
und Musikindustrie
- 4.) Regionale
Phänomene
- 5.) Strategische
Allianzen und Partnerschaften
- 6.) Thesen
- 7.) Quellen
Dieser Vortrag
wurde gehalten am 2. Mai 2002 im Seminar "Netzökonomie und Netzwerkorganisation"
an der Bauhaus-Universität Weimar. Als Hauptquelle diente Walter
Powells "Neither Market Nor Hierarchy" (siehe Quellenangabe).
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0.)
Einleitung |
"Neither
Market Nor Hierarchy: Network Forms of Organization"
(Powell)
"if
we purchased the company outright, we would kill the goose that laid
the golden egg"
(General Motors)
"Relationships
are one of the most valuable resources that a company posseses"
(Hakansson)
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1.)
Märkte und Hierarchien |
- Coase
1937: "the nature of the firm" (Unternehmen und Märkte dienen der
Organisation ähnlicher Transaktionen)
- Williamson
1975: Transaktionen die regelmäßig auftreten und spezifische
Investitionen benötigen, werden eher in hierarchisch organisierten
Unternehmen abgewickelt // nicht-regelmäßige Tauschprozesse
ohne solche Investitionen hingegen werden über Märkte abgewickelt
- Markt
=> Hybridformen => Hierarchie ?
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2.)
Märkte, Hierarchien und Netzwerke |
- viele
Unternehmen heute nicht mehr nach außen abgeschottet
- Zusammenarbeit
mit Wettbewerbern - ab wann als Netzwerk zu bezeichnen?
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Markt |
Hierarchie |
Netzwerk |
normative
Basis |
Vertrag,
Eigentumsrechte |
Beschäftigung,
Verwandtschaft |
ergänzende
Stärken |
Kommunikation |
Preise |
Routinen |
relational |
Flexibilität |
Hoch |
Niedrig |
Mittel |
Verpflichtung |
wenig |
mittel
bis stark |
mittel
bis stark |
Klima |
Misstrauen |
formal,
bürokratisch |
Vertrauen |
Entscheidungen |
unabhängig |
abhängig |
gegenseitig
abhängig |
gemischte
Formen |
wiederholte
Transaktionen, Verträge |
Markt-ähnlich:
Profit Center |
formale
Regeln
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Märkte
- klare
Transaktionen
- kein Vertrauen
benötigt / Misstrauen
- Wert
der Güter wichtiger als der der Beziehungen
- spontane
Koordination
- rational
- Eigeninteresse
- offen
für alle
- obwohl
es Menschen zusammenbringt festigt es keine Bindungen
- flexibel
- schlecht
für Transfer von technologischem Know-how/Wissen
Hierarchien
- Internalisierung
von Transaktionen und Ressourcen
- Arbeitsregeln
- Management
- Spezialisierung
- vertikal
strukturiert
- gut geeignet
für Massenproduktion
- schnelle,
wiederholbare gleichmäßige Aufgaben
- überprüfbar
- unflexibel
Netzwerke
- Partner
abhängig von Ressourcen anderer
- Einheiten
existieren erst in Relation zu anderen
- Vertrauen
- freie
Informationen
innerhalb des Netzes
- gut für
den Tausch nicht leicht bewertbarer "Güter" (z.B. Wissen)
- jeder
Knoten kann hilfreich aber auch störend sein
- Qualität
wichtiger als Preise
- "Devolution"
vom vertikalen Großunternehmen zur integrierten Unternehmung
- Kompensierung
eigener Schwächen - mehr als nur Marketing Joint Ventures
- schnelle
Reaktionen auf sich schnell ändernde Märkte
- kurze
Produktzyklen
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3.)
Film- und Musikindustrie |
- minimaler
offener Konkurrenzkampf
- auf den
ersten Blick Produzenten, Regisseure, Schauspieler, Musiker, usw. mobil
(Studiowechsel, Projektarbeit)
- eigentlich
feste, auf Vertrauen durch gute gemeinsame Erfahrung basierende,
Strukturen
- die festen
Strukturen nicht die Studios und Firmen (mit wechselnder Belegschaft),
sondern das Netzwerk der Beteiligten
- obwohl
mächtig und lang dauernd für Außenstehende
kaum sichtbar
- starke
intern/extern-Unterscheidung
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4.)
Regionale Phänomene |
- gerade
in begrenzten Regionen bilden sich Netzwerke durch Spezialisierungen
und kontinuierlichen Tausch von Know-how
- nur einer
kleiner Teil stellt letztendlich marktfähige Produkte
- Auslagerung/Aufträge
werden Vergrößerung vorgezogen
- kleine
Firmen mit hoch talentierten Spezialisten, die große Firmen meiden
und untalentierten Arbeitern auf Zeit (Studenten, Ausländer), die
in großen Firmen für mehr Geld keine Arbeit finden
- Beispiele:
Textilindustrie in Süddeutschland, Standort um Modena (Italien)
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5.)
Strategische Allianzen und Partnerschaften |
- Kollaboration
statt gnadenlosem Wettkampf zur Kompensierung von Schwächen
- Auslagerung
(statt Aquise) von R&D zur Wahrung von Geschwindigkeit und
Kreativität
- Allianzen
verschieben den Wettkampf Firma gegen Firma zu einem Wettkampf transnationaler
"Netzwerke"
- schneller
Zugang zu Wissen und Ressourcen durch Allianzen
- Risikominimierung
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6)
Thesen |
- Harter
Konkurrenzkampf in einem Industriezweig bricht bestehende Hierarchien
in Firmen auf, zwingt zur Externalisierung und zur Suche nach strategischen
Partnern zur Bildung eines Netzwerks.
- Zur Bildung
von Netzwerken bedarf es nicht, wie allgemein angenommen, der elektronisch
vermittelten Kommunikation.
- Die Herausforderung
von Netzwerken liegt in der Gratwanderung zwischen "ich",
"wir" und die "anderen".
- Netzwerke
führen zu einem neuen Verständnis von Konkurrenz (als Gleichgesinnte).
- Die Entwicklung
von Unternehmensnetzwerken vereint die widersprüchlichen Anforderungen
an Effizienz und Flexibilität.
Die anschließende
Diskussion beschäftigte sich insbesondere mit der Anwendbarkeit des
theoretisch-abstrakten Modells Markt/Hierarchie/Netzwerk auf reale Unternehmungen.
Es stellte sich die Frage, ob große Hierarchien qualitativ schlechtere
Produkte als Netzwerke oder Märkte hervorbringen. Als interessantes
Beispiel dienten hier Mediengroßunternehmen wie AOL Time Warner -
wobei sich die Frage stellte, wie weit man diese Unternehmen als Hierarchien
nach diesem Modell bezeichnen kann. Es wurde noch einmal klar unterstrichen,
dass ein Netzwerk sich auch nur temporär für die Erfüllung
einer klar gesetzten Aufgabe (z.B. Entwicklung eines neuen Produktes)
zusammenfinden kann.
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7)
Quellen |
- POWELL,
Walter: "Neither Market Nor Hierarchy", in "Research
in Organizational Behavior, Vol. 12", (JAI Press Inc.) 1990
- JOST,
Peter: "Ökonomische Organisationstheorie", (Gabler) Wiesbaden
2000
- ARENA,
Richard u. LONGHI, Christian: "Markets and Organization",
(Springer) Berlin 1998
- MORGAN,
Gareth: "Bilder der Organisation", (Klett-Cotta), Stuttgart
1997
- SYDOW,
Jörg: "Strategische Netzwerke", (Gabler) Wiesbaden 1992
- LAU,
Peter: "Bands", elektronisch veröffentlicht unter www.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_01/schwerpunkt/artikel2.html
[Stand: 1.5.2002]
- BERGMANN,
Jens: "UNO", elektronisch veröffentlicht unter www.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_01/schwerpunkt/artikel4.html
[Stand: 1.5.2002]
- LOTTER,
Wolf: "Genossenschaften", elektronisch veröffentlicht unterwww.brandeins.de/magazin/archiv/2002/ausgabe_01/schwerpunkt/artikel1.html
[Stand: 1.5.2002]
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Vortragender |
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